
Die Göttin Mawu und ihre Bedeutung: Harmonie aus dem Chaos heraus
In der westafrikanischen Mythologie ist die Göttin Mawu eine der großen Schöpfungsgöttinnen. Sie verkörpert die sanfte, intuitive Kraft, die Leben erschafft und in Harmonie hält. Als Göttin des Mondes steht sie für Weiblichkeit, Weisheit und die natürliche Balance zwischen Gegensätzen – Tag und Nacht, Chaos und Ordnung, Schöpfung und Zerstörung. Ihr Gegenpart, Lisa, ist die Sonne, und gemeinsam stehen sie für das Gleichgewicht zwischen männlicher und weiblicher Energie, für das harmonische Zusammenspiel aller Kräfte des Universums.
Göttin Mawu in der westafrikanischen Mythologie
Mawu wird oft als gütige und mütterliche Gottheit beschrieben, die den Menschen Wohlstand, Fruchtbarkeit und Schutz bringt. In einigen Erzählungen erschuf sie die Erde aus Lehm und formte alles Leben mit großer Sorgfalt. Doch die Erde war zu weich und instabil, sodass Mawu die Riesenschlange Aido-Hwedo zur Hilfe rief. Diese umschlang die Welt und gab ihr die nötige Festigkeit. So symbolisiert Mawu nicht nur die schöpferische Kraft, sondern auch die Weisheit, Hilfe anzunehmen und mit anderen Kräften zu kooperieren, um Stabilität und Harmonie zu bewahren.
Mawus Krafttier Elefant – Symbol der Stärke und Verbundenheit
Als Krafttier ist der Elefant eng mit Mawu verbunden. Er repräsentiert Erdverbundenheit, Weisheit und innere Stärke – eine Kraft, die nicht aus Aggression oder Dominanz entsteht, sondern aus tiefer Ruhe und Beständigkeit. Elefanten sind für ihre enge Verbindung zu ihrer Familie und ihrem Lebensraum bekannt. Sie erinnern uns daran, dass wahre Stärke nicht laut oder fordernd sein muss, sondern aus der Verbindung zu sich selbst, zur Erde und zur Gemeinschaft erwächst. In diesem Sinne lehrt uns Mawu, auf unsere Intuition zu hören, den natürlichen Fluss des Lebens zu respektieren und in Zeiten des Chaos geduldig zu bleiben.
Mawus Botschaft für die heutige Zeit
In einer Welt, die oft von Hektik und Kontrolle geprägt ist, kann Mawu dich daran erinnern, dass wahre Schöpfung nicht immer linear verläuft. Manchmal braucht es Phasen des Chaos, des Ausprobierens und der Unsicherheit, bevor sich die Dinge fügen. Es geht darum, dem Prozess zu vertrauen, Schicht für Schicht etwas Neues entstehen zu lassen – ob in der Kunst, im Leben oder in der persönlichen Entwicklung.
Ihre Energie lädt dich ein, dich wieder mit der Erde zu verbinden, mit deinem inneren Wissen und mit den Kräften, die in dir wirken. Sie zeigt, dass Weiblichkeit nicht Schwäche bedeutet, sondern eine tiefgehende, schöpferische Kraft ist. Eine Kraft, die nicht zwingt, sondern führt, nicht zerstört, sondern erschafft – immer im Einklang mit dem natürlichen Rhythmus des Lebens.


Mein Bild „Mawu und der Elefant“
Mein Bild „Mawu und der Elefant“ ist genau in dieser Energie entstanden – nicht durch Planung, sondern durch das Zulassen eines kreativen Prozesses. Anfangs wusste ich nicht, welche Göttin sich zeigen würde. Ich begann mit abstrakten Schichten aus Collage-Elementen, Tinte, Sprühfarben und Strukturpaste, baute nach und nach Tiefe auf, ohne eine feste Vorstellung vom Endergebnis zu haben. Erst als ich das entstandene Chaos betrachtete, erkannte ich, dass Mawu und ihr Elefant auf dieses Bild wollten.
Die Strukturpaste und das Kohlepulver, die ich in das Bild integriert habe, symbolisieren die Verbindung zur Erde und zur ursprünglichen Schöpfungskraft. Die goldenen Reflexe in der letzten Schicht stehen für die Veredelung des Schöpfungsprozesses – das Strahlen, das entsteht, wenn etwas Neues mit Geduld und Vertrauen gewachsen ist.
Mawu erinnert dich daran, dass in jedem Chaos eine tiefere Ordnung liegt, dass jede Unsicherheit nur ein Teil eines größeren Prozesses ist. Sie lädt dich ein, dich deiner eigenen Schöpferkraft bewusst zu werden – in der Kunst, im Leben und in dir selbst.